Hilft Klopapier gegen Corona?
Corona lässt gerade so manche Illusionen von Sicherheit und Kontinuität wie Seifenblasen zerplatzen. Die einen sorgen sich jetzt um ihre Liebsten, andere haben Angst davor, ihre Existenzgrundlagen zu verlieren und manch einer kanalisiert seine Ängste indem er Klopapier hortet. Warum ausgerechnet Klopapier?
Für den „Forschergeist“ in mir ist das gerade eine sehr spannende Zeit. Wie wird sich alles entwickeln, wie wird unsere Gesellschaft in einem oder zwei Jahren aussehen? Was werden wir gelernt haben? (Falls wir überhaupt etwas gelernt haben sollten). Was wird dann besser sein und was wird schlechter? Was werden wir gewonnen und was verloren haben? Meinem Reptilienhirn ist das alles schei.. egal, das hat einfach nur Angst und will unbedingt überleben. Mein Verstand analysiert die Lage, bewertet und hilft mir bei der Klärung was jetzt angesagt ist. Die Gerechtigkeitsfanatikerin in mir wünscht sich, dass die Lasten der Krise möglichst gerecht unter uns allen aufgeteilt werden und dass die wirklich wichtigen Berufe künftig den Status in der Gesellschaft bekommen, der ihnen zusteht. Mein mitfühlender Teil sagt mir, dass wir Menschen eben so sind wie wir sind. Wir sind unvollkommen, mitunter egoistisch, nur bedingt lernfähig, oft unfähig über den Tellerrand hinaus zu sehen und oft getriebene unserer Sehnsüchte und Ängste. Derweil amüsiert sich mein humoristischer Teil herzhaft darüber, dass ausgerechnet Klopapier jetzt so unfassbar wichtig zu sein scheint.
Ellen Wolff
23.03.2020